Das erste und hoffentlich das letzte Mal

Am Samstag um 7:00 Uhr kam nur noch Bea T. zum Dienst, ansonsten waren wir alleine.

Wir haben ihr dann natürlich, wie gewohnt um 11:30 Uhr, das Essen gemacht:)  Um 11:30 Uhr gibt es nämlich bei uns immer das Personalessen.

 

Als erstes haben wir heute die Lebensmittel gecheckt und dabei so einiges vernichtet müssen. Herr Peter G., unser Chefkoch hatte uns eine Liste mit den Haltbarkeiten hinterlassen.  

Er kam heute im Übrigen (- mit Abstand- ) vorbei und wollte nach dem Rechten sehen:) Es gab aber tatsächlich nicht viel zu sagen:(. Aber es ist schön zu spüren, dass mancher Anteil nimmt.  

 

Wir sind heute die ToDo-Listen auf Trello durchgegangen und haben uns überlegt, wie wir die Lehrlinge in den nächsten Tage einsetzen werden oder ob wir sie ggf. auch auf Kurzarbeit setzen müssen.

Wir mussten leider viele unserer Ziele und Vorhaben aus Trello löschen. Nun sind diese Dinge auf unbestimmte Zeit verschoben. 

So wie es aussieht, werden wir davon ausgehen müssen, vorerst ausschließlich zu sparen anstatt zu investieren. Erinnert stark an unsere Anfangszeiten 2006.

 

 

Irgendwie kam dann der Ärger hoch, dass die Stadt, anders als zum Beispiel der Landkreis LWL, gar kein Interesse an dem Gastgewerbe zeigt. Kein Wort zu den wirtschaftlichen Einschnitten des Gastgewerbes und des Einzelhandels.  Wir haben dann den Kontakt zu unseren anderen Hotel-Kollegen aufgenommen und erfahren, dass es lediglich ein Telefonat mit dem stellvertretenden Bürgermeister gab, der zu verstehen gab, dass der Haushalt schon beschlossen sei?!? Komisch...die Bundesregierung konnte doch auch innerhalb kürzester Zeit ihren Haushalt ändern?

 

Es ging dem Kollegen darum, dass die Summe, der in den letzten Jahren geleisteten Bettensteuer, nun als Hilfsfond aufgelegt werden sollte. Nach Anzahl der Betten oder Sitzplätze könnte so das Gastgewerbe regional unterstützt werden.

Das scheint wohl aussichtslos, denn es müsste sich aus der Schweriner Politik gegenüber dem Land stark machen, dass z.B. die Auflagen zum Schuldenabbau der Stadt gelockert werden. 

Wir werden als erstes zusammenstellen, wie viele Arbeitsplätze das Gastgewerbe in Schwerin vorhält.  

 

Ach, das soll erwähnt sein...die Stadt hat eine Liste mit Liefer- und Onlinediensten mancher Einzelhändler und Restaurants gemacht. Schade, dass Übernachtungen nicht "zu liefern" sind.

 

Abends haben wir uns mit der Hilfe der Nachbarn entschlossen, das Hotel erstmalig in der Geschichte des Haus komplett dicht zu machen und die Lichter auszustellen. Seit über 20 Jahren gab es keinen Tag, an dem das Haus geschlossen war. 

Das sollte das erste und letzte Mal bleiben!

 

 

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